JA zu einem uneingeschränkten Grundrechtsschutz von Jungen

Der Bundestag stimmt heute über zwei Gesetzentwürfe zur Regelung von Beschneidung an Jungen ab. Unter dem Motto „NEIN zum geplanten Gesetz zur Legalisierung von Knabenbeschneidungen – JA zu einem uneingeschränkten Grundrechtsschutz von Knaben" riefen verschiedene Vereine und Verbände zu einer Protestkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf. Raju Sharma, religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE, war vor Ort.

Der Bundestag stimmt heute über zwei Gesetzentwürfe zur Regelung von Beschneidung an Jungen ab. Unter dem Motto „NEIN zum geplanten Gesetz zur Legalisierung von Knabenbeschneidungen – JA zu einem uneingeschränkten Grundrechtsschutz von Knaben" riefen verschiedene Vereine und Verbände, darunter der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Terre des Femmes und MOGIS e.V., zu einer Protestkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf.

Raju Sharma, religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE, war vor Ort und wandte sich in einem Redebeitrag an die Zuhörinnen und Zuhörer. Darin kritisierte er den Gesetzentwurf als inhaltlich verfehlt und das Gesetzgebungsverfahren als überhastet: „Der Regierungsentwurf ignoriert die Rechte von Kindern, zu denen sich auch Deutschland in der UN-Kinderrechtskonvention eindeutig bekannt hat. Die frühzeitige Festlegung der Koalition hat die eigentlich erforderliche ruhige, offene und ausgewogene Debatte unnötig erschwert“ so Sharma.

Er sei sich sicher, dass unabhängig vom Ausgang des Gesetzgebungsverfahren und der heutigen Abstimmungen die Diskussion innerhalb der betroffenen Religionsgemeinschaften und in der Gesellschaft weitergehen wird. Nach seinem Redebeitrag wurden ihm über 14.000 Unterschriften verschiedener Petitionen übergeben, die unter anderem ein zweijähriges Moratorium und die Einrichtung eines Runden Tisches um die Beschneidung von einwilligungsunfähigen Jungen fordern.