»Unternehmen erwarten eine Gegenleistung«

Das Hamburger Abendblatt schaltete sich in seiner gestrigen Ausgabe in die Diskussion um Unternehmensspenden ein. Das Blatt fragt sich, warum Unternehmen nicht an Parteien spenden sollten, wenn sie nicht außerhalb der Gesellschaft stehen. Raju Sharma antwortet in einem Leserbrief:

Das Hamburger Abendblatt schaltete sich in seiner gestrigen Ausgabe in die Diskussion um Unternehmensspenden ein. Das Blatt fragt sich, warum Unternehmen nicht an Parteien spenden sollten, wenn sie nicht außerhalb der Gesellschaft stehen. Raju Sharma antwortet in einem Leserbrief: 

Leserbrief an das Hamburger Abendblatt

Im Zusammenhang mit meiner Forderung, Unternehmensspenden an Parteien zu verbieten, hatten Sie gefragt, welches Berufsbild ich da eigentlich hätte. Tatsächlich geht es um zwei Berufsbilder: Als Unternehmer habe ich die Interessen meines Unternehmens zu verfolgen - dazu gehört es, für eine Leistung des Unternehmens eine Gegenleistung zu erwarten, damit sich meine Investition auszahlt. Als Politiker dagegen muss ich ebenso wie meine Partei frei von solchen Erwartungen handeln können. Nichtmal der Verdacht einer Abhängigkeit von Geldinteressen darf entstehen, denn das delegitimiert Politik insgesamt. Weit hergeholt ist das nicht: Ich erinnere an die Sylt-Sause schleswig-holsteinischer Spitzenpolitiker, die von der Glücksspiel-Lobby bezahlt wurde und eine dankbare Gesetzgebung zum Ergebnis hatte. Oder an Mehrwertsteuer-Rabatte für Hoteliers, die ohne großzügige Mövenpick-Spenden an die FDP nicht zu erklären sind.

Raju Sharma, MdB
Bundesschatzmeister der LINKEN